• Ökobilanz = (sehr präzises) Analyseinstrument, um Umweltauswirkungen von Produkten und Materialien zu ermitteln
  • wird im Englischen Life Cycle Assessment (LCA) genannt
  • Ergebnisse von Ökobilanzen dienen zum Beispiel dem Vergleich von Produkt- bzw. Materialoptionen oder Herstellungsverfahren auf ihre Umweltrelevanz. Die Ergebnisse können strategische Entscheidungen während des Designprozesses unterstützen.
  • Nach den Normen ISO EN 14040/14044 besteht die Ökobilanzierung aus vier Phasen: 1 - Festlegung des Ziels und Untersuchungsrahmens, 2 - Erstellen der Sachbilanz, 3 - Wirkungsabschätzung und 4 - Interpretation.
  • Eine Ökobilanz wird immer entsprechend ihres Ziels bzw. der Fragestellung modelliert. Es wichtig, den geographischen Rahmen (z. B. wird die Produktion Deutschland oder China betrachtet) und Systemgrenzen zu beachten. Für einen Vergleich muss eine funktionelle Einheit gewählt werden, die für die Optionen denselben Zweck erfüllt (z. B. pro 100 Stück Verpackung).
  • In der Sachbilanz (Inventar) werden die Input- und Outputströme im betrachteten System erfasst und bilanziert. Ökobilanzsoftware erleichtern diesen Bearbeitungsschritt enorm, da ein Produktsystem mit hinterlegten Material- und Prozessmodulen modelliert werden kann.
  • Bei der Wirkungsabschätzung geht es darum, Informationen aus der Sachbilanz für die Kommunikation oder Entscheidungsstützung auf wenige Parameter zu verdichten. Umweltauswirkungen werden zusammengefasst in verschiedenen Wirkungskategorien dargestellt. Es gibt hierzu verschiedene Ansätze. Mittels der Wirkungskategorien werden Potenziale für Umweltauswirkungen ermittelt und nicht tatsächliche Umweltauswirkungen.
  • Es werden drei unterschiedliche Arten von Wirkungskategorien unterschieden: 1 - input-bezogene (beziehen sich auf Ressourcenverbrauch, z. B. Naturraumbeanspruchung), 2- output-bezogene (beziehen sich auf Emissionen; z. B. Treibhausgaspotenzial) und 3 - toxizitätsbezogene.
  • Die Ergebnisse von Ökobilanzen alleine sagen noch wenig aus, Sie müssen immer im Gesamtzusammenhang betrachtet und in Bezug auf die gesetzten Systemgrenzen interpretiert werden.
  • Ergebnisse sind daher keinesfalls absolut zu sehen und es müssen immer gewisse Standardabweichungen berücksichtigt werden. Unterschiede zwischen den Ökobilanzergebnissen verglichener Materialien oder Produkte sollten daher immer ausreichend groß sein, bevor Schlussfolgerungen gezogen werden können.
  • Auch wenn die Ökobilanz keine ökologischen Wahrheiten abbildet, können die Ergebnisse hilfreiche Entscheidungsgrundlage sein.